Datum: 13.03.2014
Champions League Achtelfinale: Paris St. Germain – Bayer 04 Leverkusen
Sami Hyypiä, Trainer von Champions League Achtelfinalist Bayer 04 Leverkusen, zur Leistung seines Teams nach der knappen Rückspielniederlage in Paris. Sami Hyypiä: „Wir haben erhobenen Hauptes den Platz verlassen.“
Zum Teil gelungener Charaktertest
Bayer 04 Leverkusen trat von Beginn an ambitioniert und siegesbereit im Pariser Prinzenpark an. Man erarbeitet sich viel Ballbesitz und lief die Kugel sicher in den eigenen Reihen laufen. Jedoch schaltete der Gastgeber, mit dem deutlichen 4:0 Hinspiel Erfolg im Rücken, sichtbar gar nicht erst in den dritten oder vierten Gang.
Wie auch immer sich die Millionentruppe aus Paris präsentierte, Bayer agierte weiterhin selbstbewusst und erntete schon früh die erhofften Früchte.
In der sechsten Spielminute war es Kapitän Simon Rolfes, der mit seinem Solo einen Konter einleitete und über Donati, welcher mustergültig Sam per Flanke bediente, die 1:0 Führung der Gäste besiegelte.
Deutlich erkennbar wirkte die Hyypiä – Elf nun beflügelt und die Hoffnung auf eine kleine Sensation lebte neu auf.
Leider wurde diese Hoffnung nur wenige Minuten später bereits zerstört, als Ömer Toprak einen Fehlpass spielte. Aus diesem Fehlpass heraus kamen die Franzosen zu ihrer ersten guten Chance, die Bernd Leno klasse parieren konnte. Doch die folgerichtige Ecke brachte den Ausgleich durch Marquinhos‘ wuchtigen Kopfball aus knapp sechs Metern (13.).
Den Ausgleich nutzten die Gastgeber sofort, um einen Gang höher zu schalten und um das Zepter des Agierens in die eigene Hand zu nehmen. Schlagartig kamen die Franzosen, geschuldet durch Leverkusener Fehler, zu guten Chancen, die jedoch ungenutzt blieben.
Das Fazit des ersten Durchgangs lautete: wenn Paris das Tempo aus dem Spiel nahm, kam Bayer besser ins Spiel. Nur hatte man zu selten das Gefühl Leverkusen könne wirklich etwas gegen die Pariser ausrichten.
Es dauerte nach Wiederanpfiff nur wenige Minuten als Leverkusen einmal mehr das Nachsehen hatte und Bernd Leno zum zweiten Mal an diesem Abend zwang, hinter sich ins Netz zu greifen.
Digne setzte sich gekonnt am Flügel gegen Emre Can durch und spielte einen flachen Rückpass auf den einschussbreiten Lavezzi, welcher trocken aus 13 Metern unhaltbar vollendete (54.).
Leverkusens Antwort lies nicht lange auf sich warten, war jeder nicht von Erfolg gekrönt – Donati wie auch Gonzalo Castro scheiterten am starken Pariser Rückhalt (54./59.).
Der weitere Spielverlauf ist schnell umrissen, denn die Partie nahm immer mehr an Freundschaftsspielcharakter an und plätscherte vor sich hin. Einzig der Platzverweis von Emre Can nach Schwalbe (68.) und vereinzelte Chancen der Hausherren (85./90. + 3) ereigneten sich in der Schlussphase des Spiels.
Zufriedenstellendes Ergebnis?
Sami Hyypiä, Trainer der Leverkusener, zeigte sich nach dem Spiel sichtlich zu frieden und war froh über eine knappe Niederlage gegen starke Franzosen.
Nur stellt sich hierbei die Frage, ob man wirklich als Drittplatzierter in der Fußballbundesliga nach solch einem Hin – und Rückspieldebakel mit erhobenen Hauptes vom Platz gehen kann. Immerhin lautet das Ergebnis nach beiden Spielen 1:6 aus deutscher Sicht.
Mit diesen Daten im Hintergrund und der Tatsache, dass Paris zu keiner Zeit des Rückspiels wirklich bereit war 100% Leistung abrufen zu wollen und zu dem mit einer komplett ausgetauschten Formation in Vergleich zum Hinspiel agierte, ist es schwierig davon zu sprechen, erhobenen Hauptes vom Platz zu gehen
Natürlich kann man als Bayer 04 Leverkusen und einem 0:4 Hinspieldebakel von einem positiven Ergebnis im Rückspiel sprechen, nur stellt sich dabei die Frage, ob das der Anspruch des Vereins und der Bundesliga sein sollte.
Autor: Tom Wolny